Diesmal ein Zitat des Monats

Im einem Diskussionsbeitrag zu einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt 111 (11) 2014 über die Diagnostik bei Lungenerkrankungen bemängelt Koll. Kämmer die fehlende Bewertung der Sonografie. Im Schlusswort des Autors Koll. Kauczor wird dies recht differenziert korrigiert. Gestolpert bin ich dann aber über folgenen Abschnitt:

Sicher sind auch Ihnen diese Argumente vielfach untergekommen, mancher von uns wird sie vielleicht unbedacht bestätigen. Aber was ist dran an diesen urbanen Märchen?

 

Untersucherabhängigkeit - ja selbstverständlich! Würden wir uns sonst mit Engagement weiterbilden? Anstrengungen unternehmen, junge Kollegen in die Methode einzuführen?

Aber Sonografie spezifisch? Nein, die ganze Medizin lebt von der Erfahrung des Arztes, warum sonst bräuchte es einen Facharzt für Radiologie? Auch CT, MRT sind hochgradig von den Qualitäten der Beteiligten (Arzt und MTRA) abhängig. 

Zeitaufwand: Der personelle und zeitliche Aufwand für die ortsgebundenen Standbildverfahren ist gewiß höher als für die örtlich flexible und jederzeit wiederholbare Sonografie

Dokumentationsproblem: Die Videodokumentation ist durch ihre bewegten Bilder häufig aussagekräftiger als die der Standbildverfahren. In früheren Zeiten bestand das Problem, wenngleich für Endoskopie und Durchleuchtungsverfahren gleiches galt/gilt, ohne dass dies je erwähnenswert erschien.

Ausbildung: Fehlende Ausbildungsmöglichkeiten sind kein Argument gegen eine Methode, sondern gegen ärztliche Standes- und Ausbildungspolitik, die die Sonografie im Alltag bereits durch schlechte Vergütung unattraktiv insbesondere für den Radiologen werden läßt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen viel Freude und Energie bei der sonografischen Tätigkeit und beim Überwinden alter Denkmuster!

 

Matthias Lang